Gottleichnahms-Bruderschaft

März 28, 2021 um 15:25 | Veröffentlicht in St.Veit | 1 Kommentar
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Mappe Gottleichnahms-Bruderschaft –  Inhalt

            6 blättrige Handschrift foliert 329 –  334 – schadhaft und ohne Datum

            doch allen Anscheins nach ein Statut mit Präambel und „Erst Aufsatz“

            über Eintrittsbedingungen  „es sei Mann oder Frau“ mit weiteren Pflichten,

            etwa acht Tage nach Fronl. eine Kerze in die Bruderschaft bringen, sowie

            32 Wiener Pfennige, an Prozession und ganzem Amt teilnehmen, Almosen

            geben – Pönale vorgesehen – Heiligen Kreuz Altar genannt – Feier des Jahrtags

            verbunden mit Opfer an die Kirche aus Bruder-Büchse, auch an Kaplan, Schul-

            meister, Mesner etc. – Totengedenken/Begräbnis für Mitglieder – Stiftungen sind möglich (erwünscht) Verwaltung solcher Liegenschaften obliegt dem Stadtpfarrer (?) –

            nur wenn es diesem zu beschwerlich sein sollte, kann aus der Mitte ein

            Ersatzmann erwählt werden………..(ziemlich viel Text fehlend!)

Copia: In dem Namen Gottes amen

Seit Gott der Herr zweierlei Leben geordnet und geschicket hat, das ist göttliches und leibliches, und endliches Leben ein sondern Lohn hat, wann göttliches Leben folget ewiger Lohn, leiblichem Leben folgt ewige Pein, so ist billig daß ein jeder Mensch hier danach trachten soll, wie er besitzt den ewigen Lohn mit ewigen Leben und vor(ge)kehrt wird der ewigen Pein, da nachfolgend ist ewiges Sterben, wann die zwei Leben gibt Gott Zukehren mit zweierlei Speiß, die Gott den zwei Leben selbes geordnet hat, wann das Leiblich(e), und das tödliche Leben speiset Gott hier mit tödlicher Speiß, aber das Göttliche Leben speißt Gott mit Lebendiger Speiß, wann die Seel die da immer schafft, nur tätiglich wacht, und lebt anderst mit nur der Lebendigen Speißm als Gott selbst spricht durch seinen göttlichen Mund, wer mich ißt der stirbt nimmermehr des ewigen Todes, er soll leben des ewigen Lebens, auch haben wir in göttlicher Lieb und Andacht bedacht,  I c h    C o n r a d

v o n   K h r e i g ,  d e r     d a s e l b e s    H a u p t m a n n    i n   K ä r n t e n    w a r ,

i c h   F r i e d r i c h   v o n   L i e c h t e n s t e i n ,  d a s e l b s t   M a r s c h a l l   i n

K ä r n t e n   u n d   K ä m m e r e r   i n   S t e y r ,  i c h   Ott von Ernfels, ich Nicla der Schenk von Osterwitz, ich Philipp Prant, daselbst Pfarrer zu St.Veit in Kärnten, ich Michael von Ernfels, daselbst Vicedom in Kärnten , ich Liebhard der Jäger, daselbst Richter der Stadt, ich Jacob der Trostel, ich Ludwig der Mautschreiber, ich Christoph der Glurer, ich Erhart von Hundsdorf, alle Geschworenen des Rats und ander Mitbürger und Mitbürgerinnen und auch äußere Leut, Frauen und Mann, die in göttlicher Lieb zu uns getreten haben wir uns vereint williglich und auch göttlichen alle miteinander ein ewige Bruderschaft zu machen und auch zu stiften…….

                                               – – – – – – –  –

Der erst Aufsatz ist, wer in unsere Bruderschaft treten will in rechter Andacht, es sei Frau oder Mann, der soll uns versprechen mit seiner Treuen, daß er alledem gehorsam sein will, was wir in göttlichr Lieb und Andacht in unserer Bruderschaft anheben oder auftragen nach Rat aller Brüder damit göttlicher Dienst in unserer Andacht gegen Gott gemehrt und vollbracht werde.

Der ander Aufsatz ist, wer in unsere Bruderschaft treten will, der soll geben in die B. eine halbe Mark Wiener Pfennig um Wachs, Gottsleichnahm zu Ehren und allen gläubigen Seelen zu Trost.

Der dritt Aufsatz ist, daß ein jeder Bruder oder Schwester in die B. kommen soll alle Jahr, jährlich an dem 8. Tag nach Hl. Gottleichnahmstag, mit einer Kerze, wie er vermag und soll an demselben Tag in die B. bringen 32 Wr.Pfennig und soll desselben Tages bei der Prozession sein, und bei ganzem Amt das man singt in der Ehren des wahren Gottelsleichnahms, uns soll sich da in Andacht erzeigen mit seinem Opfer und Almosen, wie ihn da Gott und sein selbst Andacht ermahnt.

Mehr welcher Bruder oder Schwester darzue nicht kommen mechten ohne Grund der soll sein Scheinpoten (?) dahin senden mit allen Aufsätzen als sie vorhin geschrieben stehn und wer dazu nit käm, er oder sein Scheinpot, der ist verfallen in die B. zwei Pfund Wachs, verstoß er das das ander Jahr so ist er in die B. verfallen vier Pfund Wachs, käme er zu dem 3. Jahr nit, so ist er verfallen in die B. sechs Pfund Wachs. Und denselben sollen unsere Püxenmeister der B. darum pfänden, er sei geistlich oder weltlich und soll fürbaß aus der Bruderschaft sein, oder gewinnen der Brüder Huld als er stattfindet.

Auch haben wir uns in göttlicher Andacht mit vereinten Rat bedacht mit unserem lieben Mitbruder Herrn Hiliprantenm derzeut Pfarrer zu S.V. in Kärnten, alle Jahr, jährlich einen ewigen Jahrtag zu begehen an dem Pfingsttag des Abends mit einer löbligen Vigil, des Morgens am Freitag mit einer Seelmesse in der Pfarrkirchen an  d e s    h  e i l i g e n   K r e u z A l t a r  und da soll auch jeder Bruder und Schwester oder sein Scheinpot bei sein ohne Grund und sollen sich da erzeigen in Andacht gegen Gott, wie ihn da Gott ermahnt und wer dazu nit käm, er oder sein Scheinpot, ohne Grund, der ist verfallen in die Bruderschaft ein Virling Wachs und sollen ihn unsere Püxenmeister zu steten darum pfänden, auch soll man von dem vorgenannten Jahrtag aus der Brüder Büxen geben dem Pfarrer 24 Wiener.Pf., den vier Herren jedem Herrn16 Pf, dem Caplan 12 Pf, dem Mesner 8 Pf, dem Schulmeister 16 Pf auch sollen die 4 Herrn mit Caplan und Schulmeister tätlich bei der Vigil sein, und welcher dabei nit wär, ohne Grund, dem ist man nichts schuldig zu geben. Auch sollen die 4 Herren der Pfarrkirche S.V. mitsamt dem Caplan und mit dem Schulmeister das ganze Jahr all Mittwoch Nacht zu der Vesper und am Morgen des Pfingsttag zur Messe …. man bei löblichen Singen soll von dem wahren Leichnahm unseres Herrn, heraus auf den Altar das Heilige Kreuz tragen, den wahren Leichnahm unseres Herrn mit Gesang und mit der Antiphon die dazu gehört, und auch wieder an die Statt davon er her(ge)tragen wurde, und das soll stättiglich geschehen mit den sechs Kerzen aus der Bruderschaft die dazu geordnet sein, auch soll der Priester der das Amt singt von dem wahren Leichnahm unseres Herrn gedenken mit Nam der Seelen, die in der B. verfahren sein und der Lebendigen in dem gemein Gebet – dann allein in der Quatember und zu unserem Jahrtag so soll man gedenken der Lebendigen und der Toten, die in der Bruderschaft sein, jeden mit Namen, auch soll der Mesner die große Glocke alle Mittwoch Nacht zu der Vesper und des Morgens zu der Messe läuten als es in Gewohnheit Herkommen ist und darum zu einer Ewigkeit der vorgeschriebenen Sach, haben wir mit vereinten Rat dazu gestiftet dem Pfarrer zu S.V., wer das immer würd, alle Quatember dem Pfarrer 60 Pf, den vier Herren jedem 15 Pf.,

dem Caplan 12 Pf., dem Schulmeister 32 Pf., dem Mesner 8 Pf und haben das in göttlicher Andacht darum getan, daß unsere Stift fürbaß bei allen Pfarrern und Gesellen nicht abgehen soll und auch beleiblich sei, Gott zum Lob und unseren Vorderen und Nachkommen und allen gläubigen Seelen zum Trost

                        von nun an fehlende Stellen, aber….

Begräbnis für Mitglieder halten – Teilnahme an Begräbnissen  –  Acht Tage Verrichtung

–  Was die Verwaltung anlangt, ist mit Einschränkung soviel sicher zu entnehmen,

     daß diese in Händen des Stadtpfarrers geplant, und nur für den Fall, daß sie

     demselben zu beschwerlich werden sollte, wären zwei Männer aus der B. „zu nehmen“.

Fronleichnams Bruderschaft Zechprobstamts Raitung  Hansen Faustungs de anno 1600:

            Empfänge (Ausstände) Saldovortrag                        182

            Zins bei der Bürgerschaft                                23

            Zins am Land von den Unterthanen               40

            Steuern von den Unterthanen                         55

            Rüstgeld -„-                                                     15    

            Anleit und Sterbrecht (Sterbochs)

            Michael Leitgeb am Gunzenberg                    23

            Antony Weber zu Plintendorf                          22      Summe 362 fl

Empfänge in Getreideform

Volgen hierauf die Ausgaben

            Vortrag                                                                      12

            In Proviant geschicktes Roggenmehl                           1

            detto Hafer

            Sebastian Maller zahlt wegen des Hl.Kreuz Altar    2

            In die Corporis Christi 18 Trabanten und Offizier

                        so dem Umgang beigewohnt, gespeist            2

            Zum Umgang 4 Windlichter erkauft                           2

            am 8. Tag nach F. ist auf Arme aufgegangen                20 

            Herrn Math. Pacher für Brudersch.Mahlzeit                    6 X

            Herrn Stadtanwalt und Pfarrer Joanni Planchelio     12                                         

            In das Hofspital gezahlt                                                   2 X

            In das Bürgerspital Grundzins                                  2 X

            Den Kirchenpröbsten bezahlt                                           1 X    Summe 92 fl

Ausgaben auf Zehrung und Rechtsführung

            den Landrechten beigewohnt (öfter)            4

            Landscherm procediert                                  6

            Vergleich mit Domenico Häckhl                   8

            den Rechten zugewohnt u. Landscherm       3

            detto                                                              1

            dem Landschreiber geben und zahlt            14         

            seinem Schreiber Trinkgeld                             6X

            Weißboten                                                     2

            detto                                                              5

            detto                                                              1

            Trinkgeld                                                         6X   Summe 49 fl

Ausstandt bei der Bürgerschaft

            mehrere Bürgernamen                                                                  Summe 106 fl

Ausstandt bei der Bauernschaft

            Jacob Schiekl

            Adam Kandolf zu Obernußberg

            Ruepp Peyer bei St.Donat

            Vostl am Lenwalt  o.ä.

            Bartl am Dachberg

            Ruepp am Pogganz

            Ander zu Oberfeld

            Leonhart an der Wadizen

            Lamprecht Lattacher

            Michel Leitgeb

            Mente Trattnik               Summe in bar u. Getreid     98 Gulden

Hansen Faustung und Georg Peischl, Fronleichnamsbruderschaft Zöchprobst Raitung 1600

            i n h a l t l i c h    w i e   o b e n  !

Bruderschaft Corporis Christi Raitung 1.11. 1713 bis 31. 10. 1714

Empfänge sind Zinsen aus Geldanlage bei Landschaft, Siedlung von Unterthanen,

Fleischtäz, bürgerl. Zinsungen in der Stadt lt. Urbar

            Getreideabgaben

            Ehrungen, Legate, Opfer- und Einschreibgeld

            Unterthanen am Land

            für Caplanei oder Musikantenhaus jährlich 5 Gulden Einnahme

A u s g a b e n :

allerlei Steuern                        365

Deputat Stadtpfarrer                50

an Musikanten                           9

Mesner Gebühr                          3

für Himmeltrager                       1,30

E.Schindl f. Musikantenhaus     0,16

Schludermann f. Wachsarbeit   33,30

Gemeine Ausgaben:  u.a.

            für Ansagung der Georgi Siedlung         10 X

            7.6.1714 für Abspeisung der Armen

  einen Ochsen erkauft u. 300 Pfund Fleisch gegeben     um  15 fl

  dem Knecht, so den Ochsen gebracht Trinkgeld  7X

   dem Gumisch Fleischhacker für sein Müh u. Kosten    45 X

    dem Zolle für die gewöhnlichen 6 Kübel Bier      7,30

    je 1 Gulden dem Päcker für Pacherlohn, für Gerstprein, 4 Schaff saures Kraut,                

6 Pfund Verhacket, für Salz und Holz

N a c h l e s e des Autors zum vorliegenden Text:

Die ausdrückliche Erwähnung des Umganges mit 18 Trabanten ist höchst bemerkenswert und eine Anspielung auf die heutige Trabantengarde !!!

Von den Ratsherren genehmigte Ausgaben:

März 28, 2021 um 14:56 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen Kommentar
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Franzisz. Kataster – Ausschnitt

Plan zeigt Abzweigung vom Obermühlbach zur Bfl 45 (Kloser-Mühle) und Weiterleitung an Bürgerspital vorbei zum Zenecken-Hof (Mostpresse) von dort weiter zur Bewässerung der darunter liegenden Wiesen-Parzellen.

Aus Landesarchiv, Geschichtsverein Sammelakten  Fasz. 140  (Kat. 60/1) :

Fol. 9 ff   A u s g a b e n

Fol 10  „Jährlich den armen Leuten zu Weihnachten ausgeteilte Strümpf

            1673        76     Ellen Loden   um 63 fl

            1674        74      “        a 5o X

                                   Niclas Weber (daraus) 38 Paar Strümpf gemacht“ a 5 X

                                   Max Weber 90 Paar

                                   Hans Niderl  47 Paar

            1675        75 Ellen  in Summe 174 Paar

            1676        78 Ellen                  172 Paar       Gesamtausg. 290 fl

Landesabgabe für eigen Gült in Treffelsdorf jährlich rund 20 fl

Fol. 11   Besoldungen  Augustin Wipaunig, Feldbote 6 s pro Woche = 39 fl jährl.

                                     Mathes N. , Kuhhüter 12 fl jährl.                           

                                     Bürgermeisterbesoldung (eigene) 50 fl jährl.

Fol.12  Öfter Bewirtungen anl. Zusammenkünften „Raitungen“ im Hause oder im Kloster…

            z.B. „am 9. Feb. 1673 einem Magistrat im Kloster eine Mahlzeit gehalten

                        Kälbernes ein halbes

                        Inkreisch (Innererein)

                        ein Lampl

                        ein inianischer Hahn (Pute)

                        1 Paar Kapaun

                        Brot

                        Collamarr (=Calamari)

                        Wein   allein 13 fl   in Summe 20 fl  !

            ein andermal Fisch, Schnecken und Krebse und Brot um 2 fl

1673  dem Franz Schneider Fronleichnamstag Schießen 2 Viertel Wein a 22 X

                        allgemein „frischer“ = weißer, rescher – und „süßer“  W e i n

1673 11.Nov. Zusammenkunft (wie) aufzuwarten der Erzherzogin?

          11. und 12. Nov. den Trommelschlagern und Pfeifern fürs Entgegenziehen 2/4

           22.12.  – nach der (Aus-)theilung den armen Leuten den Herren das

                          Mittagmahl gegeben – 6 fl für Speis und Trank

1674   6.7.     Herr Stadtschreiber nach Tirol

            27.8. Zu dem Markstein nach St.Andrä mit etlichen Wein und Bier,

                        Brot, so Herr Pfleger damalen nicht gekommen“

            30.8.  mehrmalen nach St.Andrä auf den Rabasser Hof um Vergleich

                        mit dem Pfleger, des Markstein halber

            6.9.   Markstein gesetzt wein hinaus frischen 3/4 und Brot  1, 30

                                   den Bürgern zur Speiß  24 X

                                   den 3 Tagwerkern zu 3 Viertel Speiß   6 X

                        Zitronen und Pomerantschen

                        oft  Wein und (Schaf)-Käsl  –   W e i n   recht viel !!!!

1675  3. Feb. dem gnäd. Herrn Domprobst wegen der 1/2 fl und Interesse (Zins)

                        auf Befehl der Herren gesandt

                                   3 Pfund Calamari

                                   50 Austern

                                   Zitronen und Pameräntschen     zusammen 2 fl 40 X

       18. Feb.  in das Kloster auf Befehl der Herren da Herr Visitator hier war

                        1/2 Kalb                                 1 Lamm

                        1 paar Kapaune                      1 Henn

                        100 Schnecken                       2 paar Tauben

                        Brot                                        Käse

  6/4 frischen Wein       in Summe um zehn Gulden

Dieser Archiv-Auszug zeigt recht gut, dass die Stadtväter jener Zeit durchaus zu leben verstanden. Von wo sie sich mit diesen Leckerbissen versorgt haben, wird nicht gesagt. Es ist nicht anzunehmen, dass solche Köstlichkeiten in St Veit angeboten worden wäre, eher wohl in Klagenfurt, wo die adeligen Landstände ihre prächtigen Häuser hatten, die man heute noch (Herren-Gasse, Alter Platz) sehen und bestaunen kann und wo die Wochenmärkte reichliche Angebote hatten.

Wovon die notwenigen Barmittel kamen, muss wohl klar sein, von bäuerlichen Grundzinsungen der Umgebung und von städtischen Hauszinsungen natürlich. Damit wollte man wohl auch die Kontroll-Organe der Obrigkeit verwöhnen und milde stimmen.

Freimanns Tarif

März 27, 2021 um 16:10 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen Kommentar
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1653  Mappe Freimann St.Veit (Tarif)

Von St.Veit aus bis an den Ort, allda er zu peinlicher Frag, Verurteilung oder zu Vollziehung des Malefizrechtes gebraucht wird, von der Meile Weg, man richte viel oder wenig 22 s 2 d

Doch das der Weg zurück gleichfalls darin gerechnet werde.

An dem Tag aber, so er dasjenig, was ihm anbefohlen wird, verrichtet, es werde früh oder spät frettig, soll ihm gegeben werden

                                                                                                          45 s

für jede Mahlzeit in loco                                                          1 fl    45 s

von peinlicher Frag und Aufziehen zum 1.mal                                 45 s

da aber der arme Mensch zum andermal oder mehrmal

      befragt und aufgezogen wirdet durch den F. soll ihm geben werd    30 s

Vom Vierteilen soll geben werden                                          3 fl    45 s

Item vom Rädern zum Lohn                                                    3 fl

Vom Spießen                                                                           3 fl

Da aber einer mit glientigen Zangen gezwickt oder zu Tod

geschleift werde, soll man dem F. geben                                 4 fl      3 s

Wenn aber einer sich den Tod selbst antut, soll ihm (dem F.) von desselben eigen Gut, wie auch das Holz dazu, wo aber solches aus Unvermögenheit nicht könnte, durch das Gericht zur Tilgung dem F. gegeben werden.

Wenn aber eine Malefizperson zum Prandt condemnirt wird

soll dem F. geben werden                                                       10 fl 30 s

fürs Köpfen und Vergraben                                                      3 fl

für den Henker                                                                          3 fl

für Handschuh und Strick                                                               58 s    2 d

fürs Aufheben der Leiche                                                               30 s

fürs (Er)Trenken                                                                        3 fl

fürs Ausstreichen                                                                      1 fl    7 s

für die Zehrung unterwegs, für das hin und her reisen in allem               36 s

                                               Der Landeshauptmann in Kärnten

Was der Henker von St. Veit so verdiente zeigt uns das Landesarchiv in der „1653  Mappe Freimann St.Veit“ (Tarif) in Gulden (fl) Schilling (s) Pfennige (d)

Von St.Veit aus bis an den Ort, allda er zu peinlicher Frag, Verurteilung oder zu Vollziehung des Malefizrechtes gebraucht wird, von der Meile Weg, man richte viel oder wenig 22 s 2 d

Doch das der Weg zurück gleichfalls darin gerechnet werde.

An dem Tag aber, so er dasjenig, was ihm anbefohlen wird, verrichtet, es werde früh oder spät frettig, sol 45 s

für jede Mahlzeit in loco                                                          1 fl    45 s

von peinlicher Frag und Aufziehen zum 1.mal                                 45 s

da aber der arme Mensch zum andermal oder mehrmal

befragt und aufgezogen würdet durch den F. soll ihm geben werd    30 s

Vom Vierteilen soll geben werden                                          3 fl    45 s

Item vom Rädern zum Lohn                                                    3 fl

Vom Spießen                                                                           3 fl

Da aber einer mit glientigen Zangen gezwickt oder zu Tod

geschleift werde, soll man dem F. geben                                 4 fl      3 s

Wenn aber einer sich den Tod selbst antut, soll ihm (dem F.) von desselben eigen Gut, wie auch das Holz dazu, wo aber solches aus Unvermögenheit nicht könnte, durch das Gericht zur Tilgung dem F. gegeben werden.

Wenn aber eine Malefizperson zum Prandt condemnirt wird

soll dem F. geben werden                                                       10 fl 30 s

fürs Köpfen und Vergraben                                                      3 fl

für den Henker                                                                          3 fl

für Handschuh und Strick                                                           58 s    2 d

fürs Aufheben der Leiche                                                               30 s

fürs (Er)Trenken                                                                        3 fl

fürs Ausstreichen                                                                      1 fl    7 s

für die Zehrung unterwegs, für das hin und her reisen in allem       36 s

                                               Der Landeshauptmann in Kärnten

Hofspital in St.Veit

März 27, 2021 um 14:29 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen Kommentar

Der Plan zeigt die Situation des Bürgerspitals und des ehem. Klarissenklosters mit Klosterkirche.

Das folgende habe ich im Kärntner Landesarchiv gefunden:

Bericht 16.11.1582 an Herrn Hansen von Baseyo zu Praunsberg

  von Hans Vischer, Spitalmeister des fürstlichen Hofspital zu S. Veit Pfründ Personen und ander Gelegenheiten halber, aller Sach Beschaffenheit folgenden Bericht

Wohlgedachtes Hofspitals Instruction vermag fünfzehn arme Personen gebührlich zu unterhalten, welche Zahl wir aus beiliegend Verzeichniszettl zu vernehmen albereit erfüllt.

Hofspitals jährliches Einkommen tuat sumariter in Geld einhundertsechzig Gulden, in Getraid

Weizen 47 Vierling, Roggenkorn 110 Vierling, Gersten 14 Vierling, Haber 266 Vierling.

Das Getreid, sonderlich was Zehent ist wird zum Teil nach altem Herkommen mit Geld bezahlt

Hofspitals Mayerschaft hat ungefähr Baufeld in 15 Stucken soviel man mit einem Zug bauen mag zwanzig Tag, jährlich auf den Wiesen fünfzig Fuder Heu zu führen, die Gemeinhalt ist gar schlecht, das Holz ist dermaßen weit gelegen, daß man einen Tag nicht mehr als eine Fuhre tun kann, Winters zeit sollen 6 Stätten Feuer gehalten werden.

Zu solcher Meyerschaft muß man zum wenigsten haben einen Roß-Zug und 2 Ochsen-Zug, 10 Kühe und allerlei Vieh die Notdurft Mayervolk (außer der Roboter und Tagwerker, deren auch viel sein müssen) vier Knecht, vier Hälterlan, vier Dirnen und sonst für die Pfründ und das gemeine Haushalten fünf Dienstboten, also daß allenthalben über 20 ordinary Dienstboten sein sollen      ———–  im übrigen, schon vom Vorgänger her stark verschuldet!!!!!

1584 kommt es zu einer kommissarischen Prüfung der Spitalsverwaltung…Ergebnis????

Das weitere Geschehen kurz berichtet: Die Idee ein Hofspital zu gründen wurde bald verworfen. Statt dessen wünschte man von Seiten der Stadt ein eigenes Priesterseminar. Dazu wären die Jesuiten bereit und in der Lage gewesen. Sie entschieden sich jedoch für eine höhere Schule in Klagenfurt, wozu es auch gekommen ist.

Doch auch die Jesuiten konnten nicht weiter machen, weil man sie in Österreich nicht mehr haben wollte. An ihre Stelle traten die Mönche von St. Paul/Lavanttal. Diese wurden folgerichtig auch bald mit der Herrschaft Pörtschach (Wörthersee) ausgestattet, wo die Gründe des ehemaligen Klosters landeten.

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