Arbeiten vor Errichtung des Arcineum St.Veit/Glan, Burggasse

August 22, 2021 um 12:21 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen Kommentar
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Fotos von Walter Wohlfahrt geschossen zur Bauzeit. Das war Niveau nach Ende Untersuchung von Dr. Tiefengraber. Siehe verinzelte kleine Such-Vertiefungen in der dunklen Brandschicht
Die Grube zum Schlemmen wird ausgehoben. Eine nicht (vollständig?) untersuchte schwarze Brandschicht wird zerstört.
Um die Stadtmauer zu sichern, musste diese mit Beton unterfangen werden. Dazu war es notwendig, das sandige Material auszuschwemmen und in der Grube zwischenzulagern.
Grube gefüllt mit Schlemm-Material. Nicht untersuchte Mauerreste am linken Grabenrand Wohin das erste Aushubmaterial incl. Brandschichte verführte wurde und ob auch die Schlemme verführt oder an Ort und Stelle verblieben ist, war nicht zu erfahren.

Dazu wäre noch zu ergänzen, dass die nördliche Stadtmauer um die Baustelle mit Lkw und Baugeräten erreichen zu können rund 3Meter gänzlich abgetragen wurde. Als ungebetener Beobachter habe ich diese Maßnahme hinterher bemerkt und festgestellt, dass sich im Abbruchmaterial, soweit es noch an Ort und Stelle aufgeschüttet war, auch Artifakte, d.h. bearbeite Steine aus älteren Abbruchhäusern befunden haben. Der Großteil des Abbruch-Materials war schon mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Eines davone hat der Nachbar, Herr Jerneischek in seine „Ausstellung“ übernommen.

Dies beweist dann allerdings, dass Karl Ginhart Recht hatte, wenn er andeutete, der Untere Platz, sei ursprünglich eine Vorstadt gewesen und erst im Zuge einer Stadterweiterung mit Einschuss des Burgturmes ummauert worden.

Herr Charly Jerneischek hat mich freundlicherweise auf den mir bislang unbekannten Bildbericht der Krone vom 11.7.2018 aufmerksam gemacht. Demnach wurden beim Aushub der Baugrube fürs Archineum Holzgebäude, Mauern und Öfen aus dem frühen 13. Jhdts. festgesellt (ohne nähere Untersuchung über Zweck allfälliger Gebäude). Vom Grabungsleiter Herrn Tiefengruber, Graz wurde dem BM Mock und den Brauträgern Pichler und Müller ein handgefertigter Tontopf, ebenfalls 13. Jhdt übergeben, der zu späterer Zeit im Neubau Platz finden sollte. Nach Wissen des Herrn Jerneischek ist das noch nicht geschehen.

Zumindest die Datierungen lassen annehmen, dass der in der Literatur genannte, herzogliche Hof, zu dem die Holden von St. Georgen verpflichtet waren zu Zeiten der Aussaat und der Ernte Dienste zu leisten, an dieser Stelle gewesen sein könnte und der ansonsten viel unterwegs gewesene Herzog Bernhard, seine Reitpferde hier versorgt wissen konnte. Die Stadt hatte damals noch nicht das heutige Ausmaß. Der Wachturm („Herzogburg“) für die Stadt bewachende Mannschaft – als Nachfolger des viel kleineren Wachturmes („Münzturm“) für den alten und kleineren Markt im Westen – stand solo, jetzt umgeben von ausreichend Wiesen und Ackerflächen aber noch ohne Stadtmauer.

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