Von den Ratsherren genehmigte Ausgaben:
März 28, 2021 um 14:56 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Besoldungen für Feldboten, Kuhhüter, Strümpfe für die Armen

Plan zeigt Abzweigung vom Obermühlbach zur Bfl 45 (Kloser-Mühle) und Weiterleitung an Bürgerspital vorbei zum Zenecken-Hof (Mostpresse) von dort weiter zur Bewässerung der darunter liegenden Wiesen-Parzellen.
Aus Landesarchiv, Geschichtsverein Sammelakten Fasz. 140 (Kat. 60/1) :
Fol. 9 ff A u s g a b e n
Fol 10 „Jährlich den armen Leuten zu Weihnachten ausgeteilte Strümpf„
1673 76 Ellen Loden um 63 fl
1674 74 “ a 5o X
Niclas Weber (daraus) 38 Paar Strümpf gemacht“ a 5 X
Max Weber 90 Paar
Hans Niderl 47 Paar
1675 75 Ellen in Summe 174 Paar
1676 78 Ellen 172 Paar Gesamtausg. 290 fl
Landesabgabe für eigen Gült in Treffelsdorf jährlich rund 20 fl
Fol. 11 Besoldungen Augustin Wipaunig, Feldbote 6 s pro Woche = 39 fl jährl.
Mathes N. , Kuhhüter 12 fl jährl.
Bürgermeisterbesoldung (eigene) 50 fl jährl.
Fol.12 Öfter Bewirtungen anl. Zusammenkünften „Raitungen“ im Hause oder im Kloster…
z.B. „am 9. Feb. 1673 einem Magistrat im Kloster eine Mahlzeit gehalten
Kälbernes ein halbes
Inkreisch (Innererein)
ein Lampl
ein inianischer Hahn (Pute)
1 Paar Kapaun
Brot
Collamarr (=Calamari)
Wein allein 13 fl in Summe 20 fl !
ein andermal Fisch, Schnecken und Krebse und Brot um 2 fl
1673 dem Franz Schneider Fronleichnamstag Schießen 2 Viertel Wein a 22 X
allgemein „frischer“ = weißer, rescher – und „süßer“ W e i n
1673 11.Nov. Zusammenkunft (wie) aufzuwarten der Erzherzogin?
11. und 12. Nov. den Trommelschlagern und Pfeifern fürs Entgegenziehen 2/4
22.12. – nach der (Aus-)theilung den armen Leuten den Herren das
Mittagmahl gegeben – 6 fl für Speis und Trank
1674 6.7. Herr Stadtschreiber nach Tirol
27.8. Zu dem Markstein nach St.Andrä mit etlichen Wein und Bier,
Brot, so Herr Pfleger damalen nicht gekommen“
30.8. mehrmalen nach St.Andrä auf den Rabasser Hof um Vergleich
mit dem Pfleger, des Markstein halber
6.9. Markstein gesetzt wein hinaus frischen 3/4 und Brot 1, 30
den Bürgern zur Speiß 24 X
den 3 Tagwerkern zu 3 Viertel Speiß 6 X
Zitronen und Pomerantschen
oft Wein und (Schaf)-Käsl – W e i n recht viel !!!!
1675 3. Feb. dem gnäd. Herrn Domprobst wegen der 1/2 fl und Interesse (Zins)
auf Befehl der Herren gesandt
3 Pfund Calamari
50 Austern
Zitronen und Pameräntschen zusammen 2 fl 40 X
18. Feb. in das Kloster auf Befehl der Herren da Herr Visitator hier war
1/2 Kalb 1 Lamm
1 paar Kapaune 1 Henn
100 Schnecken 2 paar Tauben
Brot Käse
6/4 frischen Wein in Summe um zehn Gulden
Dieser Archiv-Auszug zeigt recht gut, dass die Stadtväter jener Zeit durchaus zu leben verstanden. Von wo sie sich mit diesen Leckerbissen versorgt haben, wird nicht gesagt. Es ist nicht anzunehmen, dass solche Köstlichkeiten in St Veit angeboten worden wäre, eher wohl in Klagenfurt, wo die adeligen Landstände ihre prächtigen Häuser hatten, die man heute noch (Herren-Gasse, Alter Platz) sehen und bestaunen kann und wo die Wochenmärkte reichliche Angebote hatten.
Wovon die notwenigen Barmittel kamen, muss wohl klar sein, von bäuerlichen Grundzinsungen der Umgebung und von städtischen Hauszinsungen natürlich. Damit wollte man wohl auch die Kontroll-Organe der Obrigkeit verwöhnen und milde stimmen.
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