Zur Geschichte des Hauses St. Veit/Glan, Unterer Platz 18
Juni 5, 2018 um 18:04 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Architekt Kopeinig Friesach, Bergmann, Dolischka, Franz Kollers Erben, Hofer, Hypo Klagenfurt, Johann Preinig, Josef Bodensee, Kajetan Winkler, Kanthölzer, Peter Kunz, Pipa, Regenfelder, Rosemarie Welz, Rundholz, Schöffmann, Schnürch, Verdino
Diese Hausgeschichte ist hinsichtlich der Bausubstanz am besten gleich neu zu schreiben. Die Baufläche 67 hat zwar keine nennenswerte Breite zum Platz hin, geht aber so sehr in die Tiefe, dass sie bis zum Hause Botengasse Nr. 9 reicht (heute Prof. Ludwig Schöffmann). Nach den Baumaßnahmen von Frau Rosemarie Welz (1929-1984) in den Jahren 1971-72 ist vom alten Bestand so gut wie nichts mehr übrig. Von der Passage abgesehen wurde alles unterkellert, darüber je ein Erd- und zwei Obergeschoße plus ein Dachgeschoß neu gestaltet. Auch ein Lift wurde eingebaut. Die Höhe des Hauses war schon gegeben, die deutliche Ausdehnung nach hinten hin ist aber neu. Das brachte neue Verkaufsflächen im Erdgeschoß sowie viel Wohnraum darüber, teils für den Eigengebrauch, teils zur Vermietung. Die Planung stammte von Architekt Werner Kopeinig, Friesach. Eine Vorbesitzerin war Maria Dolischka. Ihr wurde noch 1966 der Abbruch des Altbestandes genehmigt.
Zur älteren Hausgeschichte kann gesagt werden, dass es seit 1857 eine halbwegs gesicherte, geschlossene Besitzerreihe gibt, wobei vor allem die vielen Hutmacher auffallen. Man nannte es damals auch das Huterer–Haus. Zuvor war es die Schuhmacher Dynastie Bergmann, die dort saß. Prominentester Vertreter dieser Zunft, von 1795 bis 1822 sogar Zechmeister der Schuster- und Lederer-Bruderschaft, seit 1785 auch im Bürgerbuch genannt, war Michael Bergmann. Er starb 1833 und als ihm seine Tochter Vinzenzia im Besitz nachfolgte beschrieb eine Urkunde, wie damals noch üblich und notwendig, die genaue Lage des Anwesens, mit Nennung aller Nachbarn gegen Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht (Osten, Süden, Westen und Norden). Katasterpläne gab es ja noch nicht! Kurios! Gegen Mitternacht, eigentlich nord-westwärts wird nicht ein Platz, nein, eine Wiener Straße genannt! Es hat dort also zumindest zeitweise einen solchen Straßennamen gegeben. Wussten Sie das? Tatsächlich verengt sich die Situation an dieser Stelle deutlich und von einem Platz ist „in Richtung Wien“ wirklich nichts mehr zu bemerken. Die drei Nachbarn hießen damals Kajetan Winkler links, Franz Kollers Erben rechts und Peter Kunz, Johann Preinig und nochmals Kajetan Winkler nach hinten hin.
Maria Dolischka, die 1926 das doch schon recht desolate Anwesen nach Josef Bodensee erbte, hielt es bis 1959 und verstarb am 22.12.1969. Mit der Nachbarsfamilie Hahn gab es zeitlebens große Schwierigkeiten vorhandener Baumängel wegen. 1966 erteilte die Gemeinde eine Abbruch Erlaubnis. Wann und durch wen es schließlich zur Demolierung kam ist nicht geklärt, denn 1959 kauften die Eheleute Verdino und Schnürch zu je einem Viertel. Nach Ableben des Dr. Karl Schnürch 1970 ging sein Viertel zu drei gleichen Teilen auf Gattin Ehrentraud, die Söhne Peter und Hermann über. Im gleichen Jahr, also 1970 tritt Frau Rosemarie Welz als Käuferin auf. Hat sie eine Baulücke erstanden? Dann wäre der Abriss schon vorher geschehen. Oder hat sie auch die Kosten der Demolierung zu tragen gehabt.? Als 1971 unter Architekt Werner Kopeinig, Friesach begonnen wurde, alles von Grund auf neu zu bauen, entstand straßenseitig eine ansprechende Fassade, Kellerräume und reichlich moderne Wohnungen für Eigengebrauch und für Vermietung. Die in nur drei Jahren angefallenen Bankverbindlichkeiten von rund 6 Millionen Schilling teils bei der Volksbank Friesach, teils bei Wüstenrot dürften für den Bauaufwand nicht gereicht haben, denn schon zwischen 1978-79 kommt es zur Umschuldung durch die Hypo Klagenfurt, jetzt bereits mit 12 Millionen. Gatte Hubert Welz mehr Techniker als Kaufmann, war stolz auf seine innovative Erfindung, aus Rundholz Kanthölzer zu machen. Dabei dürften ihm einige Fehler passiert sein. Entweder war nicht gut kalkuliert oder hat er die Bonität seiner Geschäftspartner schlecht eingeschätzt. Es muss sehr große Ausfälle gegeben haben. Wie viel von den 12 Millionen letztlich auf den Neubau und wie viel auf die unglücklichen Holzgeschäfte gefallen sind, ist schwer auszumachen. Die Geschicke dieser hoch religiösen Familie sind insgesamt sehr tragisch zu nennen. Von drei Söhnen sind zwei schon im jugendlichen Alter gestorben und selbst den Eltern war mit je 55 Jahren kein langes Leben beschieden.
Am 21.10.1980 erfolgte jedenfalls die Konkurseröffnung und 1981 der Zuschlag des Hauses an die Hypothekenanstalt. Klagenfurt, die drei Jahre später an Hans und Maria Schöffmann, Textilhändler in St.Veit im Nebenhaus verkaufte. Im Jahr 2008 wurde dem Sohn Johann Peter übergeben.
Zu erwähnen wären vielleicht noch Mieter dieses Hauses: ein gewisser J. Regenfelder der hier einst Obst und Lebensmittel feil bot. 1953 war er sicher an dieser Stelle, denn er bat die Gemeinde um Erlaubnis, einen Automaten aufstellen zu dürfen. Wo man heute noch bei Mieter Bipa auf Kunden wartet, hat davor und für relativ kurze Zeit die Handelskette Hofer erstmals ihren Fuß auf St. Veiter Boden gesetzt.
Friedhof St. Veit/Glan
Wintersport (2.Teil)
Juni 5, 2012 um 17:31 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Abfahrt, Alustöcke, Aufstiegshilfen, Ausrüstung, Bilgeri-Bindung, Christiania, Dornhofer-Leiten, Egger, Fahrweise, Flattnitz, Gauerstall, Gründungen, Hornburg, Jaritz, Kaltschütz, Kalvariberg, Kandaharbindung, Koller, Kraigerberg, Kraschl, Kreiner, Kunststoffbelag, Langlauf, Langriemenbindung, Lift in Nußberg, Lorenziberg, Marker-Bindung, Peyker, Pisten, Poganzer-Leiten, Polanz, Radinger-Mulde, Rainer, Rauchensteiner, Saualm, Snow-Border, Spitalwiese, Springer, Stahlkanten, Steinbichl, Stemmbogen, Telemark, Tiefschnee, Torlauf, Turrach, Verdino, Wank-Edelsbrunner, Wintersportvereine, Wulz
Wie in der letzten Folge versprochen, soll heute der Pioniere des alpinen Schilaufes unserer Stadt gedacht werden. Über die Anfänge des Schilaufes in Österreich und in Kärnten gibt die Dissertation Michael Rauchensteiners, Graz 1949 Seite 139ff gut Aufschluß. Weil diese Doktorarbeit jedoch nicht im Druck erschienen und daher viel zu wenig bekannt geworden ist, sei zweifach kurz daraus zitiert. Fürs erste, daß schon J.W.Valvasor (1641-1693) eine Art primitiven Schisport im benachbarten Krain beschreibt, fürs andere die ersten Gründungen von Wintersportvereinen in Villach, Velden 1906 und Klagenfurt 1908. Von diesen frühen Kärntner Zentren, insbesondere aber vom Militärschilauf 1914-1918 sind entscheidende Impulse für das diesbezügliche Geschehen in und um St.Veit ausgegangen.
Federführend waren einmal mehr Aktive des Turnvereines St.Veit, was die handgeschriebene Vereinschronik eindeutig belegt. Daraus geht hervor, daß vom Verband der Schiläufer Kärntens und vom Turnverein St.Veit als gemeinsamen Veranstaltern am Sonntag, 29.1.1928 der 1.Abfahrtslauf Schneebauer-St.Veit ausgerichtet worden ist. Die Streckenlänge setzte sich zusammen aus 4 km Abfahrt und 12 km Langlauf, d.h. also16 km mit ein und demselben Schi! Die erste Siegerzeit betrug 1 Stunde 6 Minuten 10 Sekunden. Es stellten sich 28 Starter der Konkurrenz. Ergebnislisten und Zeitungsmeldungen sind in der Chronik gesammelt.
Ein Jahr später wurde die Strecke um 2 km verkürzt. Die Siegerzeit ist mit 45 Minuten 48 Sekunden angegeben. Am Start fanden sich bereits 112 Läufer ein, darunter viele Klagenfurter und Feldkirchner. In den Jahren 1930, 1933 und 1935 fielen diese Rennen vermutlich wegen Schneemangels gänzlich aus. 1931 wird notiert, daß der „Schneeschuhlauf vom Schneebauer“ als Mannschaftsbewerb – 14 Mannschaften a 4 Läufer – zur Durchführung kommen wird, daß nicht der Einzelsieg, sondern der Mannschaftserfolg angestrebt werde und daß verständnislose Grundbesitzer Haferfleiden in die Rennstrecke gestreut und Stacheldrahtzäune gezogen hätten…… Spricht daraus vielleicht schon eine gewisse politische Punzierung des Veranstalters sowie entsprechende Gegnerschaft?
Auch 1932 ist es ein Mannschaftsrennen, wobei erstmals über die sogenannte Kaplitz ein Torlauf zu durchfahren ist. Pro Torfehler gibt es Zeitzuschläge. Wer sich beim Torlauf nichts ausrechnet, bleibt zu Hause. Es werden daher nur 10 Mannschaften gezählt. 1934 kommt es wieder zu einem Lauf mit Einzelwertung. 60 Starter werden festgestellt. Auch von einem Plakat „Lernt Schifahren“ mit Kursangeboten ist erstmals in St.Veit die Rede. Die drei letztdurchgeführten Rennen fanden jeweils im Monat Feber statt.
1936 und 1937 beidemale im März, kommt es zu sogenannten Vereins-Schimeisterschaften im Abfahrtslauf, wohl wegen dortiger, verbesserter Schneesicherheit, auf der Saualm, genauer gesagt am Breitofen. Am 6.1.1938 hört man noch von einem bezirksoffenen Mannschafts-Abfahrts-Langlauf Schneebauer-St.Veit mit 27 Dreiermannschaften ehe dann der unselige Krieg der sportlichen Jugend eine längere Unterbrechung und Schlimmeres aufzwingt! Von den ältesten Schipionieren unserer Stadt seien stellvertretend für viele andere genannt: Leo Kreiner, Friedl Peyker, Friedl Rainer und Walter Springer, aber auch eine Dame, nämlich Heidi Wank-Edelsbrunner, die späterAkademische Meisterin im Schilauf wurde.
Die Tradtion des Schneebauer-Laufes wird, wie schon im ersten Teil kurz angedeutet, im Jahre 1946 sofort wieder aufgenommen. Der bald Tradition gewordene Leo Kreiner- Gedächtnislauf – wird ab ca. 1952 mindestens zehnmal von Herbert Werzer allein namens der Amateure St.Veit ausgerichtet. Diese heute noch hoch renn-aktive und erfolgreiche Sportlerpersönlichkeit zählt gewissermaßen zum Schilauf-Urgestein der Stadt und hat dankenswerterweise einen interessanten Überblick zur Entwicklung von Schi, Bindung, Schuh und Fahrstil zur Verfügung gestellt.
Nicht jedesmal stand die Schneebauer Strecke zur Verfügung und bei Notwendigkeit wurden die Rennen sowie später die Stadtmeisterschaften u.a. am Steinbichl, beim Klinzer in Hornburg, in Eggen am Kraigerberg oder beim Nußberger Lift, aber auch auf der Turrach und Flattnitz oder am Muraunberg neben der großen Schischanze ausgetragen. Teilnehmerzahlen
von bis zu 200 Rennläufern waren keine Seltenheit, woraus man die Breitenwirkung ersehen kann, die diese Sportart in St.Veit erfuhr.. Kein Wunder also, daß so manche lokale Sportgröße auch auf höherer Ebene gute Figur machte und Erfolge einheimste. Wieder nur beispielhaft und ohne Wertung die bekanntesten Namen wie etwa der spätere Schilehrer Hans Mrak, Elsbeth Richter-Zavagyl, Bärbl Edelsbrunner, Hermi Schienegger, Gabi Langmaier bzw. Walter Kraschl, die Brüder Leopold und Erich Polanz, Horst Verdino, Gert und Rudolf Egger, Sigi Wulz, Georg Koller, Hermann Kaltschütz oder Siegfried Jaritz, der vom Schülerklasse-Sieger zum 10fachen Senioren Weltmeister im Alpinschi aufstieg usf. Unzählige Stadtmeister wurden gekürt, aber auch regionale, nationale und internationale Erfolge waren zu verzeichnen. Mehrmalige ASKÖ-Meister, 7 Österr.Meistertitel im Riesentorlauf der Versehrten- bzw. Altersklasse von Herbert Werzer allein sowie 2 Bronze-Medailen (Slalom und Kombination) von der auch als Leichtathletin groß herausgekommenen Bärbel Edelsbrunner 1972 in Lake Placid, auch mit unzähligen Kärntner Meistertiteln müssen wieder stellvertretend für manch andere Ehrenträger in Erinnerung gerufen werden. St.Veit darf sich also mit Fug und Recht eine Stadt des Schisportes nennen. Von den aktuellen Erfolgen der St.Veiter Snow-Border garnicht zu reden.
Abschließend ein kleiner Exkurs zum Thema Material, Ausrüstung und Fahrweise von seinerzeit und von Herbert Werzer persönlich gestaltet: 1928 Meine ersten Schi von Tischler Titz in der Obermühlbacher Straße. Sie bestanden aus dicken, zwei Schuh langen, vorne seitlich und nach oben zugespitzten Hölzern. Seitlich angenagelt je eine Lederschlaufe zum Einschlüpfen mit hohen genagelten Schuhen. Dazu einfache Haselstöcke.
1930 Langschi aus Eschenholz, Bakken genagelt und Riemen durchgeschlauft. Haselstöcke mit Riesen-Schneeteller daran. Tellerkreis aus Bambusrohr.
1931/32 Vaters Militär-Schi (Vorderteil abgeschnitten) hatte bereits eine sog. Bilgeri-Bindung. Sie gab dem Schuh erstmals einen gewissen Sitz mit Hubfreiheit der Ferse.
1933 Gebrauchter Schi mit Schnallenbindung. Der Schuh – er war noch lange kein spezieller Schischuh – stak in verriemten Bakken wie gehabt, doch unter dem Vorschuh befand sich ein Stemmloch und durch dieses rann ein Spannriemen mit Strammer zur Ferse. Um die Schihaftung noch zu verbessern konnte von alten Autoschläuchen ein Gummiband zuhilfe genommen werden. Schistöcke bestanden hauptsächlich immer noch aus Haselholz, aber es gab auch schon solche aus Bambus mit Metallspitze.
1936 Holzschi mit Bakken und Bildsteinstrammer. Senior Franz Moser sah die Sportbegeistung mir aus den Augen leuchten und versuchte das Unmögliche. Er versah die an den Kanten stark abgerundeten, weil abgefahrenen Schikanten erstmals mit Stahlkanten. Schi mit Stahlkanten waren bereits im Handel.
1936/37 Die Kandaharbindung mußte endlich her. Sie brachte den Seilzug mit Strammer vor der Schuspitze mit Seitenhalterung und Teil-Fixierung der Ferse. Sie Seitenhalterung hatte eine zweite Position, die geeignet war, die Fersenfixierung zu verstärken. Diese Bindung eignete sich bestens für den hocheleganten Telemark Bogen, auch noch für den davor übligen Christiania, kärntnerisch Kristl, davon abgeleitet das Abkristln sprich stehen bleiben. Nur bedingt konnte man mit der Kandaharbindung Torlauf fahren, es sei denn über den altbewährten Stemmbogen.
1946 Ca.um dieses Jahr herum kam die sogeannte Langriemenbindung unter den Rennläufern auf. Sie bestand nur aus Bakken und langen, kreuzweise den Schuh fixierenden Riemen. Der Vorteil dieser Bindung war die absolute Festigkeit zwischen Läufer und Schi. Der große Nachteil aber ein stark erhöhtes Beinbruchrisiko bei Stürzen.
1947 Befand ich mich beim Olympia Auslese Kurs in Schruns-Tschagguns und erinnere mich, dort den ersten Sicherheitsbakken gesehen zu haben. Dazu aber immer noch die Kandaharbindung mit Tiefzughaken. Viele Rennläufer benutzten weiter die Langriemenbindung.
1950/52 Ca. Eine der ersten Sicherheitsbindungen, inzwischen auch schon in Verbindung mit einem speziellen Schischuh, war die sogenannte Marker-Bindung. Sie bestand aus Sicherheitsbakken und knappen Fersenzug mit Kipphebel. Mit dem Verlassen des Tiefschnees hin zu immer besser präparierten bzw. ausgefahrenen Pisten, mit Aufhören des Selbertretens oder Ausbrettelns und dem Beginn der mechanischen Aufstiegshilfen, änderte sich auch die Funktion der Schistöcke. Sie wurden immer leichter und eleganter (Alustöcke). Die Schneeteller waren kaum noch mehr als Attrappen und die Entwicklung des Schimaterials vom Kunststoffbelag bis hin zum Vollkunststoff-Schi ging immer schneller vor sich.
Nun, wo tummelte sich die schibegeisterte Jugend von Beginn an? Erster Schauplatz: Spitalwiese, der noch unverbaute Hang vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder hinab
zum Sörgerweg. Für Mutige mußte schon der Kalvarienberg herhalten, gefolgt von der Poganzer-Leiten, der Radinger Mulden, der Dornhofer-Leiten und den dazwischen liegenden kleineren Abhängen. Ein Wort noch zum Lift in Nußberg. Die ursprüngliche Absicht, eine Aufstiegshilfe bis auf die Höhe des Gauerstalls zu schaffen und damit auch eine Rodelmöglichkeit über Lorenziberg zu verbinden, konnte infolge unglücklicher Umstände nicht verwirklicht werden. Dem stattdessen entstandene Torso – nur ein Drittel der ursprünglich gedachten Länge – war von vorherein keine all zu große Zukunft verheißen.
Eine eigene Geschichte wäre die der Betrachtung aller schifahrerischen Beinkleider von den Knickerbockers der 20er mit Wadelstutzen über die feschen Keilhosen unserer Narviksoldaten führt der Weg bis hin zu den kompletten Schnee- und Rennanzügen unserer Tage. Doch dazu sollte sich besser einmal ein/e ModeexperteIn zu Wort melden!
Walter Wohlfahrt in „St. Veit Kommunal“ Jänner 2001
Bildtexte:
1. Start vom Schneebauer 1929
2. Säuleck 1947 – H.Werzer am Weg zum 3.Platz (Schihschuhe von Svetnik, Klagenfurt)
3.Zeitungsmeldung Stadtmeisterschaft 1965
4.Erfolgreichste St.Veiter Schiläuferin: Bärbel Edelsbrunner
Über Gasthaus-Namen von St.Veit
April 28, 2012 um 13:31 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: "Zur Traube", Alois Mayer, Alt-Heidelberg, Alte Brauerei, Badwirt, Botenwirt, Brückenwirt, Bugelsheim, Cafe Hindenburg, Dörrer, Fasswirt, Gastgeb, Gautsch, Grabenwirt, Grean Bam, Hirschenwirt, Huber, Kaffeehäuser, Kaffeesieder, Kalter Keller, Kino Jäger mit Restaurant, Kronwirt, Liebetegger, Mailänderhof, Mörtenhuber, Mondschein, Mulley, Nagele, Poganzer, Postwirt, Radinger, Ranftlhof, Ressmann, Rohrer, Schauer, Schwarzer Adler, Sonne, Steirerhof, Stern, Sternwirt, Tiroler Weinstube, Verdino, Vitusquelle, Wartburg, Wirte, Zum Mondschein, Zum Roß, Zur Lokomotive, Zur Sonne

Der ehemalige Steirerhof der Fam. Rohrer in der Klagenfurter Straße
Seit der Anlage eines Bürgerbuches im 16. Jhdt. sind Bürger namentlich bekannt, doch erst zu Ende des 18. Jhdt. bequemte man sich, den Namen Berufsbezeichnungen beizufügen. Es ist ein Zufall, dass man vorher von Kaffeesiedern und erst in der Folge vom Gastgeb, vom Gastwirt, Bier- oder Weinwirt, am öftesten einfach nur von Wirten lesen kann. Vergleicht man die Angaben alter Adressbücher (Amts- und Adresskalender 1907-1915-1935), ergibt sich bezüglich Lokal-Gesamtzahlen nachfolgende Entwicklung bei den Kaffeehäusern 4-6-4, für Wirte jetzt zusammengenommen 36-37-28. Die Tendenz, die auch für andere Gewerbearten nach aller Regel zutrifft, heißt leichte Zunahmen vor dem Ersten Weltkrieg, Rückgänge hingegen in der Zwischenkriegszeit. Noch aufschlussreicher für die verschiedenen Zeitläufe sind die Gasthausnamen, diese waren mitunter lange in Gebrauch aber nicht selten auch dem Wechsel unterworfen. Familiennamen lebten fort so lange der gute Klang nachwirkte, auch wenn dort längst neue Eigentümer oder Pächter tätig waren. Mancher Hausnamen sollte für sich alleine sprechen, wie Sonne, Mondschein oder Stern. Bei solchen Bezeichnungen könnte man vermuten, die Gäste gingen dort erst heim beim Licht der Sterne, beim Mondschein oder gar erst wenn die Sonne wieder am Himmel stand …. Andere Wirtshausnamen sollten über ihre genaue Lage Auskunft geben, also für jeden leicht zu finden sein, so etwa der Postwirt, der Bruckenwirt, die Bahnhofsrestauration, Grabenwirt, Badwirt Vitusquelle, Alte Brauerei, Zentral etc. Eine besondere Spezies waren aber die politischen Lokalbezeichnungen, die ganz bewusst auf ein selektiertes Publikum abzielten. Beispiele dafür, obzwar heute nicht mehr bestehend wären: das Cafe Hindenburg, die Wartburg, Gasthaus Zum Schwarzen Adler, der Kronwirt oder Alt-Heidelberg. Viele Adressen hat man aufgelassen, dafür wieder eine Menge neuer Lokale in alten oder neuen Häusern eröffnet. Was bleibt ist der Wandel! Daher sollen zum Abschluss einige historische Plätze, nach Besitzer- und Hausnamen durchmischt, genannt werden:
Wenn wir in der Klagenfurter Vorstadt beginnen und von Außen nach Innen wandern, muss man zuerst das ehemalige Bahnhofshotel Verdino in Glandorf nennen, dann käme „Zur Lokomotive“, „Kalter Keller“ – Gasthaus Dörrer – Liebeteggers „Wartburg“ woraus Frau Rohrer den „Steirerhof“ machte – Löschnig Richards „Alte Brauerei“, Gh. Gratzer-Pucher, Gh. „Zur Sonne“, Gh „Zum Roß“ (Meisterl).
Die Friesacher Vorstadt hatte einst Wirtskonzessionen am Ranftlhof, beim Mailänderhof und natürlich beim Sternwirt.
Mit Gasthäusern reich gesegnet war einmal die Weitensfelder Vorstadt inklusive Spitalgasse. Von oben nach unten aufgezählt waren da das Vitusbad der Fam. Mörthenhuber, Gasthaus Schauer, Gh Nagele und der Fasslwirt des Alois Mayer. Man könnte hier vielleicht auch den Poganzer, den Radinger und die Tiroler Weinstube des Friedrich Bugelsheim dazu zählen, wo man einmal gerne den Sonntagspaziergang enden ließ. All diese gastlichen Stätten sind nicht mehr.
Die Wirte der Villacher Vorstadt werden hier noch Platz finden müssen, während jene der Innenstadt vielleicht ein andermal zum Zuge kommen. Diesmal von Innen nach Außen: Gh „Zur Traube“, „Zan Grean Bam“ – „Zum Hirschenwirt“, wurde später zu Cafe Hindenburg und ist heute die Pizzeria Milano – es folgt der ehemalige Gasthof Gautsch (zeitlich davor Huber, Mulley) Gasthaus Ressmann („Zum Mondschein“ davor „Botenwirt“), der Wirt bei der Brücke, also der Bruckenwirt und schließendlich Restaurant mit Kino Johann Jäger.
Walter Wohlfahrt Aus St.Veiter Stadtblatt´l August 2011
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