Große Vorgänger auf Taggenbrunn

November 10, 2015 um 18:05 | Veröffentlicht in St.Veit | 2 Kommentare
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Taggenbrunn Ansicht

Erster und Bauherr war wohl ein Salzburger Erzbischof, nebenbei auch Territorialherr um Friesach und Althofen herum, Krappfeld und Berggebiet von Hüttenberg mit eingeschlossen.

Weil aber die weltlichen Grundherren, Herzöge mit eingeschlossen immer wieder kleinere Plätze für sich herauszupicken geneigt waren, sahen die Salzburger Gründe für mehr Wachsamkeit! Nicht so, wie es einmal in der Kronenzeitung zu lesen war, zum Schutze viel mehr zu Trutze der Herzogstadt St. Veit gegenüber kam es zu dieser Befestigung. Zuvor wollte man die Friesacher in ihrer Verbindung zum Kärntner Erzberg stören und baute Rabenstein an kritischer Stelle, um 1100 beim kleinen Übergang von der Metnitz nach Althofen. Reaktionen darauf von Salzburger Seite waren ein oftmaliges Bekriegen des Herzogs und Rabensteins und 1140 der Bau von Taggenbrunn. Damit konnte der wehrhafte Kirchenmann alle herzoglichen Bewegungen genau kontrollieren. Bei der berüchtigten Rebellion gegen den Görzer Herzogsohn spielte Taggenbrunn eine eindeutige Rolle.

Die vielen Burgvogte und Pfandherren wollen wir übergehen. Man weiß aber, dass die Maria Saaler Amtsleute Taggenbrunn inne hatten, als 1816 die Territorialherrschaft der Salzburger endgültig erlosch. Von nun an war Taggenbrunn für jedermann käuflich. 1858 kam Taggenbrunn durch Kauf „in die Familie Reyer“. Weil zu der Zeit der große Maria Franz Thaddäus Ritter von Reyer (1780-1846) von dem  Franz Kreuzer schreibt (Zitat Anfang) „Großkaufmann, bedeutender Bankier und Industrieller wurde in Malborghet im damals  kärntnerischen Kanaltal geboren. Seine Vorfahren stammten aus St. Peter bei Taggenbrunn. Von den Eltern für den geistlichen Stand bestimmt, studierte Reyer in Klagenfurt Philosophie und Theologie. Anstatt sich aber zum Priester weihen zu lassen, ging der junge Mann nach Triest und wurde Erzieher in der Familie des reichen Kaufmannes Strohlendorf, zu dessen geschätzten Mitarbeiter er alsbald aufstieg. Während der napoleonischen Kontinentalsperre importierte Reyer ungeheure Mengen an verschiedenen Gütern amerikanischer und englischer Herkunft über russische, polnische und türkische Häfen nach Österreich. Schließlich wurde er zum Mitbegründer der Dampschiffahrtsgesellschaft, der zweiten Sektion des Österreichischen Lloyd, deren erst Präsident und Generaldirektor“ (Zitat Ende)

Weil also Thaddäus schon tot war, kann nur sein Sohn Franz – mit des Vaters Geld – Käufer gewesen sein. Beim Grundbuchseintrag nennt er sich Franz Freiherr von Reyer k.k. Minister,  Präsident a.D. Dass er auch als Begründer des Keutschachhofer Ziegelbrandes anzusehen ist, beweisen – beim jüngsten Umbau – aufgefundene, gebrannte Mauerziegel mit der Signatur FR (Freiherr von Reyer).

Für spätere Käufer reicht der Platz heute wieder nicht, ein andermal!

 

walter.wohlfahrt@gmail.com    (blog: https://altstveit.wordpress.com

 

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