Wintersport (2.Teil)
Juni 5, 2012 um 17:31 | Veröffentlicht in St.Veit | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Abfahrt, Alustöcke, Aufstiegshilfen, Ausrüstung, Bilgeri-Bindung, Christiania, Dornhofer-Leiten, Egger, Fahrweise, Flattnitz, Gauerstall, Gründungen, Hornburg, Jaritz, Kaltschütz, Kalvariberg, Kandaharbindung, Koller, Kraigerberg, Kraschl, Kreiner, Kunststoffbelag, Langlauf, Langriemenbindung, Lift in Nußberg, Lorenziberg, Marker-Bindung, Peyker, Pisten, Poganzer-Leiten, Polanz, Radinger-Mulde, Rainer, Rauchensteiner, Saualm, Snow-Border, Spitalwiese, Springer, Stahlkanten, Steinbichl, Stemmbogen, Telemark, Tiefschnee, Torlauf, Turrach, Verdino, Wank-Edelsbrunner, Wintersportvereine, Wulz
Wie in der letzten Folge versprochen, soll heute der Pioniere des alpinen Schilaufes unserer Stadt gedacht werden. Über die Anfänge des Schilaufes in Österreich und in Kärnten gibt die Dissertation Michael Rauchensteiners, Graz 1949 Seite 139ff gut Aufschluß. Weil diese Doktorarbeit jedoch nicht im Druck erschienen und daher viel zu wenig bekannt geworden ist, sei zweifach kurz daraus zitiert. Fürs erste, daß schon J.W.Valvasor (1641-1693) eine Art primitiven Schisport im benachbarten Krain beschreibt, fürs andere die ersten Gründungen von Wintersportvereinen in Villach, Velden 1906 und Klagenfurt 1908. Von diesen frühen Kärntner Zentren, insbesondere aber vom Militärschilauf 1914-1918 sind entscheidende Impulse für das diesbezügliche Geschehen in und um St.Veit ausgegangen.
Federführend waren einmal mehr Aktive des Turnvereines St.Veit, was die handgeschriebene Vereinschronik eindeutig belegt. Daraus geht hervor, daß vom Verband der Schiläufer Kärntens und vom Turnverein St.Veit als gemeinsamen Veranstaltern am Sonntag, 29.1.1928 der 1.Abfahrtslauf Schneebauer-St.Veit ausgerichtet worden ist. Die Streckenlänge setzte sich zusammen aus 4 km Abfahrt und 12 km Langlauf, d.h. also16 km mit ein und demselben Schi! Die erste Siegerzeit betrug 1 Stunde 6 Minuten 10 Sekunden. Es stellten sich 28 Starter der Konkurrenz. Ergebnislisten und Zeitungsmeldungen sind in der Chronik gesammelt.
Ein Jahr später wurde die Strecke um 2 km verkürzt. Die Siegerzeit ist mit 45 Minuten 48 Sekunden angegeben. Am Start fanden sich bereits 112 Läufer ein, darunter viele Klagenfurter und Feldkirchner. In den Jahren 1930, 1933 und 1935 fielen diese Rennen vermutlich wegen Schneemangels gänzlich aus. 1931 wird notiert, daß der „Schneeschuhlauf vom Schneebauer“ als Mannschaftsbewerb – 14 Mannschaften a 4 Läufer – zur Durchführung kommen wird, daß nicht der Einzelsieg, sondern der Mannschaftserfolg angestrebt werde und daß verständnislose Grundbesitzer Haferfleiden in die Rennstrecke gestreut und Stacheldrahtzäune gezogen hätten…… Spricht daraus vielleicht schon eine gewisse politische Punzierung des Veranstalters sowie entsprechende Gegnerschaft?
Auch 1932 ist es ein Mannschaftsrennen, wobei erstmals über die sogenannte Kaplitz ein Torlauf zu durchfahren ist. Pro Torfehler gibt es Zeitzuschläge. Wer sich beim Torlauf nichts ausrechnet, bleibt zu Hause. Es werden daher nur 10 Mannschaften gezählt. 1934 kommt es wieder zu einem Lauf mit Einzelwertung. 60 Starter werden festgestellt. Auch von einem Plakat „Lernt Schifahren“ mit Kursangeboten ist erstmals in St.Veit die Rede. Die drei letztdurchgeführten Rennen fanden jeweils im Monat Feber statt.
1936 und 1937 beidemale im März, kommt es zu sogenannten Vereins-Schimeisterschaften im Abfahrtslauf, wohl wegen dortiger, verbesserter Schneesicherheit, auf der Saualm, genauer gesagt am Breitofen. Am 6.1.1938 hört man noch von einem bezirksoffenen Mannschafts-Abfahrts-Langlauf Schneebauer-St.Veit mit 27 Dreiermannschaften ehe dann der unselige Krieg der sportlichen Jugend eine längere Unterbrechung und Schlimmeres aufzwingt! Von den ältesten Schipionieren unserer Stadt seien stellvertretend für viele andere genannt: Leo Kreiner, Friedl Peyker, Friedl Rainer und Walter Springer, aber auch eine Dame, nämlich Heidi Wank-Edelsbrunner, die späterAkademische Meisterin im Schilauf wurde.
Die Tradtion des Schneebauer-Laufes wird, wie schon im ersten Teil kurz angedeutet, im Jahre 1946 sofort wieder aufgenommen. Der bald Tradition gewordene Leo Kreiner- Gedächtnislauf – wird ab ca. 1952 mindestens zehnmal von Herbert Werzer allein namens der Amateure St.Veit ausgerichtet. Diese heute noch hoch renn-aktive und erfolgreiche Sportlerpersönlichkeit zählt gewissermaßen zum Schilauf-Urgestein der Stadt und hat dankenswerterweise einen interessanten Überblick zur Entwicklung von Schi, Bindung, Schuh und Fahrstil zur Verfügung gestellt.
Nicht jedesmal stand die Schneebauer Strecke zur Verfügung und bei Notwendigkeit wurden die Rennen sowie später die Stadtmeisterschaften u.a. am Steinbichl, beim Klinzer in Hornburg, in Eggen am Kraigerberg oder beim Nußberger Lift, aber auch auf der Turrach und Flattnitz oder am Muraunberg neben der großen Schischanze ausgetragen. Teilnehmerzahlen
von bis zu 200 Rennläufern waren keine Seltenheit, woraus man die Breitenwirkung ersehen kann, die diese Sportart in St.Veit erfuhr.. Kein Wunder also, daß so manche lokale Sportgröße auch auf höherer Ebene gute Figur machte und Erfolge einheimste. Wieder nur beispielhaft und ohne Wertung die bekanntesten Namen wie etwa der spätere Schilehrer Hans Mrak, Elsbeth Richter-Zavagyl, Bärbl Edelsbrunner, Hermi Schienegger, Gabi Langmaier bzw. Walter Kraschl, die Brüder Leopold und Erich Polanz, Horst Verdino, Gert und Rudolf Egger, Sigi Wulz, Georg Koller, Hermann Kaltschütz oder Siegfried Jaritz, der vom Schülerklasse-Sieger zum 10fachen Senioren Weltmeister im Alpinschi aufstieg usf. Unzählige Stadtmeister wurden gekürt, aber auch regionale, nationale und internationale Erfolge waren zu verzeichnen. Mehrmalige ASKÖ-Meister, 7 Österr.Meistertitel im Riesentorlauf der Versehrten- bzw. Altersklasse von Herbert Werzer allein sowie 2 Bronze-Medailen (Slalom und Kombination) von der auch als Leichtathletin groß herausgekommenen Bärbel Edelsbrunner 1972 in Lake Placid, auch mit unzähligen Kärntner Meistertiteln müssen wieder stellvertretend für manch andere Ehrenträger in Erinnerung gerufen werden. St.Veit darf sich also mit Fug und Recht eine Stadt des Schisportes nennen. Von den aktuellen Erfolgen der St.Veiter Snow-Border garnicht zu reden.
Abschließend ein kleiner Exkurs zum Thema Material, Ausrüstung und Fahrweise von seinerzeit und von Herbert Werzer persönlich gestaltet: 1928 Meine ersten Schi von Tischler Titz in der Obermühlbacher Straße. Sie bestanden aus dicken, zwei Schuh langen, vorne seitlich und nach oben zugespitzten Hölzern. Seitlich angenagelt je eine Lederschlaufe zum Einschlüpfen mit hohen genagelten Schuhen. Dazu einfache Haselstöcke.
1930 Langschi aus Eschenholz, Bakken genagelt und Riemen durchgeschlauft. Haselstöcke mit Riesen-Schneeteller daran. Tellerkreis aus Bambusrohr.
1931/32 Vaters Militär-Schi (Vorderteil abgeschnitten) hatte bereits eine sog. Bilgeri-Bindung. Sie gab dem Schuh erstmals einen gewissen Sitz mit Hubfreiheit der Ferse.
1933 Gebrauchter Schi mit Schnallenbindung. Der Schuh – er war noch lange kein spezieller Schischuh – stak in verriemten Bakken wie gehabt, doch unter dem Vorschuh befand sich ein Stemmloch und durch dieses rann ein Spannriemen mit Strammer zur Ferse. Um die Schihaftung noch zu verbessern konnte von alten Autoschläuchen ein Gummiband zuhilfe genommen werden. Schistöcke bestanden hauptsächlich immer noch aus Haselholz, aber es gab auch schon solche aus Bambus mit Metallspitze.
1936 Holzschi mit Bakken und Bildsteinstrammer. Senior Franz Moser sah die Sportbegeistung mir aus den Augen leuchten und versuchte das Unmögliche. Er versah die an den Kanten stark abgerundeten, weil abgefahrenen Schikanten erstmals mit Stahlkanten. Schi mit Stahlkanten waren bereits im Handel.
1936/37 Die Kandaharbindung mußte endlich her. Sie brachte den Seilzug mit Strammer vor der Schuspitze mit Seitenhalterung und Teil-Fixierung der Ferse. Sie Seitenhalterung hatte eine zweite Position, die geeignet war, die Fersenfixierung zu verstärken. Diese Bindung eignete sich bestens für den hocheleganten Telemark Bogen, auch noch für den davor übligen Christiania, kärntnerisch Kristl, davon abgeleitet das Abkristln sprich stehen bleiben. Nur bedingt konnte man mit der Kandaharbindung Torlauf fahren, es sei denn über den altbewährten Stemmbogen.
1946 Ca.um dieses Jahr herum kam die sogeannte Langriemenbindung unter den Rennläufern auf. Sie bestand nur aus Bakken und langen, kreuzweise den Schuh fixierenden Riemen. Der Vorteil dieser Bindung war die absolute Festigkeit zwischen Läufer und Schi. Der große Nachteil aber ein stark erhöhtes Beinbruchrisiko bei Stürzen.
1947 Befand ich mich beim Olympia Auslese Kurs in Schruns-Tschagguns und erinnere mich, dort den ersten Sicherheitsbakken gesehen zu haben. Dazu aber immer noch die Kandaharbindung mit Tiefzughaken. Viele Rennläufer benutzten weiter die Langriemenbindung.
1950/52 Ca. Eine der ersten Sicherheitsbindungen, inzwischen auch schon in Verbindung mit einem speziellen Schischuh, war die sogenannte Marker-Bindung. Sie bestand aus Sicherheitsbakken und knappen Fersenzug mit Kipphebel. Mit dem Verlassen des Tiefschnees hin zu immer besser präparierten bzw. ausgefahrenen Pisten, mit Aufhören des Selbertretens oder Ausbrettelns und dem Beginn der mechanischen Aufstiegshilfen, änderte sich auch die Funktion der Schistöcke. Sie wurden immer leichter und eleganter (Alustöcke). Die Schneeteller waren kaum noch mehr als Attrappen und die Entwicklung des Schimaterials vom Kunststoffbelag bis hin zum Vollkunststoff-Schi ging immer schneller vor sich.
Nun, wo tummelte sich die schibegeisterte Jugend von Beginn an? Erster Schauplatz: Spitalwiese, der noch unverbaute Hang vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder hinab
zum Sörgerweg. Für Mutige mußte schon der Kalvarienberg herhalten, gefolgt von der Poganzer-Leiten, der Radinger Mulden, der Dornhofer-Leiten und den dazwischen liegenden kleineren Abhängen. Ein Wort noch zum Lift in Nußberg. Die ursprüngliche Absicht, eine Aufstiegshilfe bis auf die Höhe des Gauerstalls zu schaffen und damit auch eine Rodelmöglichkeit über Lorenziberg zu verbinden, konnte infolge unglücklicher Umstände nicht verwirklicht werden. Dem stattdessen entstandene Torso – nur ein Drittel der ursprünglich gedachten Länge – war von vorherein keine all zu große Zukunft verheißen.
Eine eigene Geschichte wäre die der Betrachtung aller schifahrerischen Beinkleider von den Knickerbockers der 20er mit Wadelstutzen über die feschen Keilhosen unserer Narviksoldaten führt der Weg bis hin zu den kompletten Schnee- und Rennanzügen unserer Tage. Doch dazu sollte sich besser einmal ein/e ModeexperteIn zu Wort melden!
Walter Wohlfahrt in „St. Veit Kommunal“ Jänner 2001
Bildtexte:
1. Start vom Schneebauer 1929
2. Säuleck 1947 – H.Werzer am Weg zum 3.Platz (Schihschuhe von Svetnik, Klagenfurt)
3.Zeitungsmeldung Stadtmeisterschaft 1965
4.Erfolgreichste St.Veiter Schiläuferin: Bärbel Edelsbrunner
Wintersport in und um St. Veit/Glan
Juni 5, 2012 um 17:01 | Veröffentlicht in St.Veit | 1 KommentarSchlagwörter: Abfahrtslauf, Besatzer, Bildstein, Bubi Bradl, Doujak, Eisenerz, Flattnitz, Freidl, Glockner-Rennen, Hafner, Hannes Schipfer, Jost, Kampl, Kleine Zeitung, Macher, Möltschach, Meisterschaft, Moser, Mrak, Mulle, Muraunberg, Neue Zeit, Nogler, Norbert Piuk, Petz, Richter, Sörgerberg, Schizentren, Schneebauer, Schober, Sprunglauf, Sprungschanze, Tirof, Trippolt, Turn- und Sportunion, Turnverein, Vitus-Schanze, Volkszeitung, Walter Springer ESV St.Veit, Werzer, Wintersport, WSV St.Veit, Wulz, Zwattendorfer
Sie haben richtig gelesen. St.Veit war in der Tat ein frühes Zentrum des Wintersportes. Wir müssen nur zeitlich ein Stück zurückgehen und wir erkennen die erste Phase in der Zwischenkriegszeit mit Ausklängen bis zu Kriegsbeginn und die zweite Phase sofort nach 1945. Eine tragende Säule zu Beginn bildete dabei neben einzelnen Idealisten, der Turnverein St.Veit. So gab es am Sonntag, den 29.1.1928 den Ersten Schi-Abfahrtslauf vom Schneebauer am Sörgerberg bis hinab nach St.Veit! Erste Versuche im Sprunglauf fallen in die 30-er Jahre und von dieser Disziplin soll hier ausschließlich die Rede sein.
Der Lokal-Pionier im Bau von Sprungschanzen war Hannes Schipfer (1908-1985), Kunstschlosser, später Busfahrer von Beruf. Seine ersten jugendlichen Sprungversuche machte er im Kreise gleichgesinnter Vorstadtfreunde am sogenannten Schwarzkogel. Diese Örtlichkeit liegt zwischen dem Weg zum Pualler-Hof und der Stelle wo sehr viel später Dir. Josef Jäger seine Villa gebaut hat. All zu oft dürfte die Schneelage wohl nicht geeignet gewesen sein, aber es gab mitunter auch lange und kalte Winter.
Noch im Winter 1945/46 wagte man sozusagen den Sprung über die Glan und errichtete am Nordhang des Muraunberges, also schattseitig, nahe Unterbergen die erste 40-Meter-Schanze. Wiederum war Hannes Schipfer Konstrukteur und Springer in einer Person. Hier formierte sich – wir wollen sie zur Unterscheidung so nennen – die Erste Springergarde. Trotz zahlreich geführter Interviews ist die Abgrenzung zur späteren und jüngeren, der Zweiten Springergarde nicht ganz leicht. Da Bild- und andere Dokumente jener Zeit leider sehr, sehr rar sind, wären Ergänzungen, Richtigstellungen und Fotos im Stadtmuseum sehr willkommen. Erstens, waren die Aktiven zwar sportliche Alleskönner, aber durch die Bank mittellose Burschen und zweitens besaß kaum jemand Fotoapparat und Filme. Viele hatten in jenen Tagen ganz andere Sorgen. Auch waren die Springer typische Einzelkämpfer. Vereinsorganisation und Funktionäre gab es anfänglich ebenfalls nicht. Es wäre ein Wunder, würde noch irgendwo und irgendwann ein Gruppen- oder Siegerfoto auftauchen! So muß man sich eben an die Erinnerungen noch lebender Teilnehmer und an die wenigen Berichte der Tageszeitungen (VZ=Volkszeitung, NZ=Neue Zeit, KLZ=Kleine Zeitung) halten, auch wenn man einst selbst als faszinierter Zuschauer unterem Schanzentisch oder im Auslauf gestanden hat.
Der WSV St.Veit lud alle Schiläufer zur Gründungsversammlung im Gasthof Trippolt, Oktoberplatz 3 am Freitag 25.1. um 19 Uhr 30 – Es wird ein Dreier-Vorstand bestehend aus Karl Tirof, Sepp Jost und Otto Schober gewählt. Hannes Schipfer ist Sektionsleiter und Josef Kampl Präsident. (VZ 25.1.1946)
Ankündigung eines Kärntner Meisterschaftsspringens in Möltschach bei Villach für Sonntag 3. Feber. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß auch St.Veiter Springer dort an den Start gegangen sind. Eine Ergebnisliste fehlt leider.(VZ 31.1.1946)
WSV St.Veit kündigt an, Samstag 9.2. mit Start um 14 Uhr Abfahrtslauf vom Schneebauer und Sonntag 10.2. ebenfalls Beginn um 14 Uhr Schauspringen auf der VITUS-SCHANZE am Muraunberg – Anmeldungen bei Josef Kampl. (VZ 5.2.1946)
WSV Faakersee lädt zu Grenzland-Sprunglauf am 20.2. (VZ 9.2.1946)
Ergebnislisten 1) Abfahrtslauf vom Schneebauer – Jugend 1. Platz Siegi Wulz WSV
Frauen 1. Platz Lisbeth Richter WSV – Allgem.Klasse 1. Platz Herbert Werzer Atus
2) Sprunglauf – 1. Werner Koch 2. Max Freidl WSV 3. Siegfried Zwattendorfer WSV mit Schanzenrekord 31,5m (VZ 13.2.1946)
Ankündigung Länder-Schispringen in Eisenerz (mit St.Veiter Teilnehmer) (VZ 14.2.1946)
Ankündigung Springen des WSV auf der Flattnitz für 16./17.3. (VZ 20.2.1946)
Ergebnisse vom Springen auf der Flattnitz-Schanze (VZ 26.2.1946): 1. Hans Nogler, 3. Otto Doujak, Velden, Helmut Bildstein und Otto Doujak, beide Velden springen in Seefeld/Tirol in die österreichische Spitze!
Ankündigung Bezirksmeisterschaft auf der Flattnitz für 23./24.3. Zitat: „Abfahrt der Rennläufer mit Auto ab Hauptplatz. Für Unterkunft ist gesorgt. Lebensmittelkarten, Eßbesteck sowie eine Decke pro Mann sind mitzubringen.“ (VZ 15.3.1946)
Ankündigungen des Landes Schiverbandes (VZ 23.10.47) und zwar: 26.12.47 Stephani-Springen in Faak-Rattnitz
1.1.1948 und 29.2. 1948 in Möltschach 8.2.1948 Internationales Springen auf der Sattnitzschanze
Schneemangel in St.Veit dürfte eine Terminansetzung nicht zugelassen haben St.Veiter Athleten treten aber auswärts an.
Auch in Faak drohte eine Absage. (VZ 28.12.47) Die Konkurrenz fand trotz ungünstiger Witterung statt und brachte laut …..
NZ 28.12.47 folgende Ergebnisse: Allgem. Klasse II 1. Springer ESV St.Veit 37 und 35,5 Meter, Note 197,5 – 2. Pirker Faak 34 und 34,5 Meter, Note 186,9 – 3. Trixl VSV
Allgemeine Klasse I – 1. Martitsch Note 220,0 – 2. Mayer VSV Note 212,5 – 3. Doujak
Überschrift „Springer Elite in Villach am Start“ Ankündigung des Ersten verbandsoffenen Springens des Jahres Möltschach 1.2. 14 Uhr (VZ 22.1.1948)
Schweiz verweigert Bubi Bradl Einreise und Teilnahme an der Olympiade von St.Moritz. Norwegen und Holland bringen vor, Bradl sei Obersturmführer der SA gewesen. Bradl entgegnet, er wäre ohne sein Zutun und allein angesichts seiner sportlichen Erfolge der SA eingegliedert worden. (VZ 23.1.1948)
Norwegen und Schweden ziehen ihre Proteste zurück. (VZ 27.1.1948) Otto Doujak aus Velden ist Olympiateilnehmer in St.Moritz. Ein Norweger wird Olympiasieger – Bradl war nicht am Start! (VZ 8.2.1948)
Zum vereinsoffenen Länderspringen in Möltschach sagen sich neben den Kärntner Größen: Kostner, Elsigan, Gustl Mayr, Bildstein, Doujak und Hardwiger auch die besten Tiroler und Salzburger an. (VZ 26.2.1948)
Turn- und Sportunion St.Veit lädt für 7.3. zum Spezialsprunglauf auf VITUS-Schanze – Nennungen an Herrn Kampl. (VZ 2.3.1948)
Bubi Bradl siegt mit 93 und 97 Meter auf der italienischen Riesenschanze in Ponte di Legno – beste Kärntner in dieser internationalen Konkurrenz sind Karl Maritsch als siebenter und Otto Doujak als achter .(Olympia-Revanche!) (VZ 3.3.1948)
Stephani-Springen in Faak – Allgemeine Klasse II: 1. Hubert Pirker Faak 36,0 und 34,5 Meter 2. Walter Springer, St.Veit 33,5 und 32,5 Meter
Allgemeine Klasse I: 1. Karl Martitsch, Faak 37.0 und 36,5 Meter 2. Siegi Kostner, Askö Villach 3. Otto Doujak, Velden 4. Helmut Bildstein, Atus Velden (VZ Dez.1948)
„Mit Holzschiern vom Muraunberg geflogen“ von Philipp Novak (KLZ 4.2.2000)
Zu den bereits genannten Kempen der ersten, der älteren Springer-Garde wie Walter Springer, Siegfried Zwattendorfer, Max Freidl, Hannes Schipfer und Ing. Gerhard Zemrosser zählen mit Einschränkung noch Hans Mrak, Franz Moser und Hermann Macher. Der aktivste, erfolgreichste und am öftesten auswärts angetretene St.Veiter dürfte wohl Walter Springer sein. Hans Mrack, Teilnehmer des legendären Glockner-Rennens, hatte seinen Schwerpunkt eher im Alpinen Schilauf und Hermann Macher startete unter einem Klagenfurter Verein. Sportliche Multitalente waren sie aber allesamt.
Wenn wir nun noch zur zweiten, der jüngeren Springer-Garde kommen wollen, dann ist das in jedem Falle mit dem Bau der neuen, etwas größeren VITUS-Schanze am Muraunberg in Verbindung zu bringen. Für die Planung dieser Anlage war Ing. Norbert Piuk verantwortlich. Die Bauzeit wird wohl mit 1949/50 anzusetzen sein. Da der Schanzenname ganz offensichtlich mitwanderte, bürgerte es sich ein, von der alten Schanze nahe vlg. Steiner in Unterbergen gelegen, einmal als Siegfried-Zwattendorfer-Schanze, ein andermal wieder als Hannes-Schipfer-Schanze zu sprechen. Daß sie aber ursprünglich VITUS-Schanze hieß, beweisen die zitierten frühen Zeitungsmeldungen.
Zur jungen Garde zählt möglicherweise auch noch Ing. Gerhard Zemrosser, sicher aber Walter Moser, Herbert Mulle, Reine Hafner, Othmar Petz, Andy Wohlfahrt und Siegi Wulz, der noch eine interessante Erinnerung preisgab: Der Muraunberghang, dort wo die zweite, die der Stadt wesentlich näher gelegene neue Sprungschanze entstand, wurde von den Besatzern 1945/46 zwecks Heizmittelbeschaffung großflächig kahlgeschlägert. Dabei hat man den St.Veitern fürs Holzmachen folgendes Angebot gemacht: zehn Festmeter für die Engländer, zwei Festmeter für den eigenen Ofen!
Wie und warum endete Mitte der fünfziger Jahre die stolze Zeit des Schisportes in St.Veit? Man sagt, die neue Schanze hätte die Springer nicht mehr so gefreut wie ihre Vorgängerin. Doch abgesehen von kleinlichen politischen Querelen, die es leider auch gegeben hat, war es wohl in erster Linie die immer bessere Erreichbarkeit der neu aufstrebenden, entfernteren Schizentren mit modernen Aufstiegshilfen. Die Zeit der Idealisten, die alles ihrem Sport zu opfern bereit waren, ging zu Ende. Dabei hätten die Burschen damals Startgelder und Siegesprämien bei Gott nötiger gehabt als ihre heutigen Zunftkollegen.
Walter Wohlfahrt in „St. Veit Kommunal“ November 2000
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